Von all den Klassikern ist das wahrscheinlich der beste: Die romantische Komödie, nach der wir keine romantische Komödie mehr brauchen, weil alles längst beantwortet ist. Been there, done that! Alles, was heute als Klischee des Liebesfilms begähnt wird, war hier noch neu, und die dynamischen Dialoge zwischen Harry und Sally füllen sie mit dem Leben, das schlechteren Filmen dieses Genres fehlt: Können Mann und Frau Freunde sein? Kann ein Mann einer Frau ein Kompliment machen, ohne sie gleichzeitig anzumachen? Und was ist mit dem hässlichen Wohnzimmertisch. Gleichzeitig bleibt das Verhältnis der Geschlechter meist in hervorragender Wage. Gender-Stereotypen werden so gegeneinander ausgespielt, dass sie als leer entlarvt werden; der sexgeile Macho-Mann, die kontrollsüchtige Frau, ein New York voller einsamer Singles. Gegen Ende hechelt der Film der Spritzigkeit der einführenden Autofahrt hinterher, doch Harrys legendäre Liebeserklärung rückt alles wieder gerade. Nein, das ist kein Kitsch. Das ist ein Liebesfilm, der weiß, wann es passt, und wann ein schnellerer Witz die bessere Wahl ist.
Fazit: 2+
Filmfazit 